Die Su-27, NATO-Codename Flanker, ist einer der Stützpfeiler bei den heutigen russischen Luftstreitkräften. Entwickelt als Gegenstück zur amerikanischen F-15 Eagle, ist die Su-27 ein Luftüberlegenheitsjäger, ausgestattet mit Doppeltriebwerk, Überschallgeschwindigkeit und exzellenter Manövrierfähigkeit. Die Flanker ist gleichermaßen in der Lage, sowohl Gegner außerhalb des Sichtbereichs des Piloten anzugreifen wie auch im Luftnahkampf, was hauptsächlich ihrer ausgezeichneten Manövrierbarkeit bei hohen Anstellwinkeln während niedriger Fluggeschwindigkeiten zu verdanken ist. Beim Einsatz ihres Radarsystems und des passiven IRST (engl.: Infrared Search and Track System) ist die Flanker in der Lage, eine große Auswahl an radar- und infrarotgelenkten Waffen einzusetzen. Außerdem verfügt die Flanker über ein helmintegriertes Zielsystem (engl.: Helmet-Mounted Sight, HMS), was es dem Piloten ermöglicht, ein angeschautes Ziel direkt aufzuschalten. Ferner kann die Su-27 über die hervorragenden Luftkampffähigkeiten hinaus auch für Erdkampfeinsätze hinzugezogen werden, indem sie mit Freifallbomben und ungelenkten Raketen ausgestattet wird.
Bei der Su-27 für DCS World steht die einsteigerfreundliche Handhabung im Vordergrund, ohne komplizierte Cockpitbedienung und mit sanft ansteigender Lernkurve. Der Fokus dieses Moduls beschränkt sich auf die Tastatur- und Joystickkommandos, welche zur Bedienung der Cockpitsysteme unbedingt notwendig sind.
Das bestimmende Merkmal für den Erfolg des Designs der Su-27 ist die konsequente aerodynamische Auslegung der Flugzeugzelle, von den Designern „Integriertes aerodynamisches Konzept“ genannt. Dieses Konzept sieht eine extreme Verschmelzung von Flugzeugrumpf und Tragfläche vor. Der mittlere Trapezflügel mit kleiner Streckung schließt sich an die großen Strakes (auch LERX genannt, engl.: Leading-Edge Root Extensions) an und bildet mit dem schlanken Rumpf eine einzige Auftriebsfläche.
Die instabile Auslegung der Su-27 erfordert eine Fly-by-Wire Steuerung. Hierbei werden Steuersignale über den SDU-10 Flugkontroll-Computer rein elektrisch übertragen, was eine automatische und damit sehr schnelle Reaktion auf Flugbahn- und Fluglageänderungen möglich macht. Das SDU-10-System kontrolliert hierbei allerdings ausschließlich den Nickwinkel der Su-27. Es gewährleistet die Flugstabilität und Steuerungsfähigkeit des Piloten, erhöht den aerodynamischen Wirkungsgrad, vermeidet bei Bedarf eine Überlastung und hohe Anstellwinkel bei gleichzeitig verminderter aerodynamischer Belastung der Flugzeugzelle.
Die beiden AL-31F Mantelstromtriebwerke mit Nachbrenner sind in separaten, weit auseinander liegenden Gondeln unterhalb der Auftriebsfläche angebracht. Die Lufteinlässe sind mit regelbaren Verschlussklappen versehen.
Die Su-27 hat zwei vertikale Seitenleitwerke an der hinteren Außenseite des Flugzeugrumpfs und zwei Finnen direkt darunter. Die Luftbremse liegt hinter dem Cockpit im Zentrum des mittleren Rumpfabschnitts. Das Dreibeinfahrwerk hat ein Rad an jeder Strebe. Das Bugrad ist mit einem Schutzblech ausgestattet, um die Beschädigung durch aufgewirbelte Fremdkörper zu minimieren.
Standardmäßig ist die Su-27 mit dem SUV-27 Zielsuchsystem ausgestattet, welches das RLPK-27 Radarsystem, das OEPS-27 Infrarot-Suchsystem, das SEI-31 System zur Anzeige von Flugdaten im HUD, die IFF Abfrageeinrichtung sowie das Build-In Test System beinhaltet. Das Feuerleitsystem ist verbunden mit dem PNK-10 Flugnavigationssystem, der Funkkommanndoverbindung, dem IFF-System, dem Datenübertragungssystem und den elektronischen Systemen für Gegenmaßnahmen.
Das RLPK-27 Radarsystem wird durch den Ts-100 Computer gesteuert und beinhaltet das N001 Doppler-Radar, welches über Look-Down/Shoot-Down Fähigkeit verfügt und in der Lage ist, einen entgegenkommenden Gegner in Jägergröße bei 80-100 km Entfernung, und einen sich entfernenden Gegner auf 30-40 km Entfernung aufzuspüren. Das Radar kann gleichzeitig bis zu zehn Luftziele im Track-While-Scan Modus verfolgen, bei gleichzeitiger Überwachung des am gefährlichsten eingestuften Ziels.
Das OEPS-27 Infrarot-Suchsystem wird ebenfalls durch den Ts-100 Computer gesteuert und besteht aus dem OLS-27 Infrared/Laser Search-and-Track System (IRST) und dem Shchel-3UM Helmzielsystem. Das OLS-27 befindet sich mittig vor der Cockpithaube. Das System spürt Luftziele über deren Hitzesignatur auf und verfolgt diese. Das helmintegrierte Zielsystem und der Laserentfernungsmesser des IRST können darüber hinaus dazu verwendet werden, Ziele visuell zu erfassen und Zieldaten von Luft- und Bodenzielen zu ermitteln.
Das SEI-31 (Integriertes Anzeigensystem) liefert Flug-, Navigations- und Sichtungsdaten an das ILS-31 Head-Up Display (HUD) und das Head-Down Display (HDD) der Flanker. Das System für elektronische Gegenmaßnahmen ist in der Lage, den Piloten zu warnen, wenn das Flugzeug von einem gegnerischen Radar beleuchtet wird und leitet automatisch aktive und passive Störmaßnahmen ein. Die Flanker ist mit dem SPO-15 Beryoza RWR im Cockpit und dem APP-50 Düppel- und Fackelwerfer ausgestattet; dieser befindet sich zwischen den Schubdüsen. Alternativ kann die Su-27 zusätzlich die aktiven Sorbtsiya ECM-Behälter an den Flügelspitzen mitführen.